Da ist sie doch tatsächlich wieder – die angeblich besinnliche Zeit. Der Advent ist da! Oder besser gesagt jene Zeit, die besinnlich sein sollte, die zu einem Innehalten und Rückblick auf Vergangenes führen sollte, bevor ein neuer Aufbruch erfolgen könnte.

Wenn wir nur könnten und nicht müssten, dann sollte es doch irgendwie und irgendwann möglich sein. Modalverben drücken am besten aus, was die Menschen erhoffen. Jedoch Besinnung auf Knopfdruck spielt sich im Leben nun mal nicht. Nur weil im Kalender Advent steht, funktioniert der Startbottom noch lange nicht. Mit Druck geht gar nichts, schon gar nicht beim Besinnent.

Da nützen selbst die am Adventkranz angezündeten Kerzen nichts. Die Dekoration, welche noch schnell besorgt wurde, um Stimmung vorzugaukeln. Selbst die neu erworbene Weihnachtsmusik versagt kläglich. Der letzte Versuch mit den selbstgemachten Plätzchen scheitert, ebenso da sie tatsächlich nicht so wie in der Kindheit schmecken. Enttäuschung macht sich breit.

Sollten wir die besinnliche Zeit einfach aufgeben, nicht beachten, für überaltet und nicht mehr zeitgemäß ansehen.

Wenn da nicht im Hinterkopf diese Sehnsucht nach Einkehr wäre, welche leise anklopfend, auf sich aufmerksam macht.

Vielleicht sollten wir den Ansatz ändern und uns anders besinnen? Mögliche Gedanken dazu wären:

  • Loslassen was ohnehin nur mit Druck und Anstrengung zu halten ist .
  • Sich öffnen für das, was bereit ist ins Leben zu treten.
  • Anerkennen und wertschätzen was in uns und um uns da ist.
  • Dankbar sein und mit dankbaren Blick auf bereits Erreichtes schauen.
  • Achtsam sein auf anklopfende und immer wiederkehrende Gedanken und Bedürfnisse.
  • Einfach sein. Im Hier und im Jetzt.

Der Besinnung Raum geben, nicht nur in der besinnlichen Zeit.