Unter Schubladendenken versteht man laut Definition des Dudens „eine an starren Kategorien orientierte, undifferenzierte engstirnige Denkweise.“ Leider findet man dies in der Betrachtung der Probleme bei Kindern und Jugendlichen aus geschiedenen Ehen, aber auch bei getrennt lebenden Eltern immer wieder.

Für die betroffenen Kinder ist es sehr belastend, wenn sie etwa zu hören bekommen:
„Oje, du bist ein Scheidungskind! Kein Wunder, dass du so reagierst. Dir ist ja auch Schlimmes widerfahren und darin liegt der Grund deiner Probleme.“

Die Betroffenen erleben den auf den eigenen Körper aufgedrückten Stempel meist sehr belastend. Ihre Situation wird kategorisiert und undifferenziert beurteilt. Welche Erfahrung die Betroffenen tatsächlich gemacht haben, spielt für den Urteilenden keine Rolle. Die Tatsache der Scheidung oder Trennung der Eltern wird alleinig für ein vorschnelles Urteil herangezogen.

Maßgeblich ist wie ein Kind oder Jugendliche/r eine Trennung der Eltern oder die Auflösung einer Partnerschaft erlebt. Der Umstand der Trennung oder Scheidung ist alleinig nicht das einzige Kriterium.

Es kommt nicht nur auf das WAS, sondern auf das WIE an. Kinder, Jugendliche und getrennte Elternteile erfahren immer wieder aus ihrem Umfeld bewusste und unbewusste Abwertung. Das ist verletzend, belastend und verstörend. Daher mein Appell an Außenstehende sich mit diesen Aussagen zurückzuhalten! Wohltuend hingegen ist es, Verständnis aufzubringen und die Bemühungen aller Beteiligten wertzuschätzen.

Wie schmerzhaft, wie lebensverändernd, wie bedeutungsvoll es für die Beteiligten ist, liegt im Blick und im Empfinden des Einzelnen. Hier spielt das Alter des Kindes oder des Jugendlichen genauso eine Rolle, wie seine Reifegrad und sein Entwicklungsstand.

Rückwirkend berichten mir viele Kinder neben den schmerzlichen Momenten auch von glücklichen und gelungenen Veränderungen. Vielfach kann sich eine Scheidung oder Trennung auch lebensverbessernd, erleichternd und förderlich erweisen. Ruhe von den Belastungen durch permanente Streitigkeiten zu haben, wird teilweise erlösend empfunden.

Bedeutend ist die Qualität der Beziehung zu den Eltern, liebevolle Kontakte zu beiden Elternteilen, sowie Achtung und Respekt untereinander.

Nicht die Form einer Familienkonstellation ist ausschlaggebend, ob das Kind als Erwachsener seine Kindheit oder Jugend als positiv in Erinnerung behält. Eine wohlwollende Umgebung und Stimmung ist die Basis für ein gelungenes Erwachsenenleben. Die Phase der Trennung und Scheidung stellt meist einen einschneidenden Abschnitt im Leben dar.

Ähnliche Einschnitte durchleben auch Kinder und Jugendliche aus formal aufrechten Ehen und Partnerschaften. Keiner käme da bei Schwierigkeiten auf die Idee die auftretenden Probleme in eine Schublade zu stecken. Oder etwa nicht?

Durch meinen privaten und beruflichen Werdegang und die Arbeit mit Kindern habe ich langjährige Erfahrung und biete gerne meine Unterstützung und Hilfestellung in schwierigen Zeiten an. Nützen Sie die Chance, versuchen Sie aktiv Ihr Leben und das Ihrer Lieben zum Guten zu verbessern und nehmen Sie mit mir Kontakt auf!